- 2057 - 1288. Januar 28. Breslau. 8 Kal. Febr. Heinrich, Herzog von Schlesien, Krakau und Sendomir, bestättigt auf die Klagen des Bresl. Bürgers Joh. v. Löwenberg über die Ansprüche, welche die herzogl. Kämmerer an seine an der Ohlau liegende Mühle (Knaufmühle) erhöben, demselben deren schon seit den Zeiten seines (des Herzogs) Vaters und Oheims bestehende Exemtion von allen Lasten und Diensten. Z.: Razlaus Dremlik, Symon Gallicus, Franzko v. Tinz, Heinr. v. Blesow, Gebard v. Wisenberg, Thomas Quaz; ausgef. durch den Hofnotar Gisler. Or. (zwischen Linien geschrieben) mit dem zum 1. Male erscheinenden zweiten Hauptsiegel des Ausstellers, von welchem die grössere untere Hälfte erhalten, Staatsarch. Matthiasst. 23 b. Insofern eigentlich kein Grund vorliegt, die Echtheit der Urkunde anzufechten, andrerseits aber der Titel dux Cracovie etc. nicht mit dem Datum stimmt, so wird man zu der Annahme gedrängt, dass in der Jahreszahl ein Schreibfehler steckt. Um dieser Titulatur willen die ganze überlieferte Chronologie umzuwerfen, wie dies z. B. Luchs, schles. Fürstenbilder Bogen 10 S. 12 Anm. 3, thut, erscheint um so bedenklicher, da bereits in den nächstfolgenden Urkunden jene Titulatur wiederum fehlt, und andrerseits Luchs' Annahme, Herzog Heinrich habe, nachdem er besiegt worden, den früher angenommenen Titel eines Herzogs von Krakau wieder abgelegt, um denselben erst nachdem er Sieger geworden, wieder aufzunehmen, doch kaum aufrecht zu erhalten ist. In jener Zeit so wenig wie irgendwenn überhaupt, würde ein Fürst, der einen politischen Anspruch erhoben, durch eine Ungunst des Waffenglücks sich haben bewegen lassen, jenen Anspruch nun ohne Weiteres fahren zu lassen, wenigstens nicht, wenn er, wie Heinrich, entschlossen war weiter zu kämpfen. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |